Der Wille schwimmt im Datenmeer

Das Anhäufen von Unmengen unserer persönlichen Daten über unser Tun und Lassen irgendwo auf Servern von Behörden und Unternehmen macht uns Sorgen. Wir haben Angst, durchschaubar, klassifizierbar und manipulierbar zu werden. Manipulierbarkeit heißt, dass wir irgendwann nicht mehr nach unserem eigenen Willen handeln. Statt dessen Folgen wir vielleicht schon bald nur noch willenlos dem Willen fremder Mächte. Zudem könnte es sein, dass diese Mächte, gestützt auf jene ungeheuren Datenmengen, die Deutungshoheit über unseren Willen erlangen. Dann wären wir selbst nicht mehr diejenigen, die wüssten, was wir wollen. Die Datensammler und -analysierer könnten mit Sicherheit sagen, was unser Wille ist, sei es, um ihm zu gehorchen, sei es, um zu verhindern, dass wir unsrem, vielleicht bösen Willen folgen können. „Der Wille schwimmt im Datenmeer“ weiterlesen

Vernetzte Vernunft

Einstieg

Die Vernunft hängt am Netz. Ohne Netz, so scheint es, können wir heute keine rationalen Entscheidungen mehr treffen, können kein Wissen mehr erwerben und kein neues Wissen mehr erzeugen. Aus den Netzen ziehen wir die Informationen, die wir für vernünftige Entscheidungen brauchen, egal, ob es um die Frage geht, wohin wir in Urlaub fahren wollen, welche Partei man wählen könnte oder wie wir leben wollen.

Wir erleben gerade den Moment, dass dieses vernetzte Denken sich aus den Köpfen und Leibern der Menschen herauslöst und in das Netzwerk hinübergleitet. Noch sind wir Menschen eine notwendige Komponente an der Peripherie dieses Netzwerk-Denkens. Wahrscheinlich bleiben wir das auch noch eine ganze Weile. Das ist gar nicht das entscheidende. Wichtiger ist, ob das Netzwerk-Denken überhaupt noch ein menschliches Denken ist.

Wir können die Frage auch anders stellen: Denkt das Netzwerk, wenn es vernünftig ist? Und genügt diese Vernunft? Oder brauchen wir jenseits der Netzwerk-Vernunft noch eine irgendwie menschlich-denkende Vernunft? Und was tut die dann noch?

 

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